Entsiegelung in Dormagen

Antrag für den Stadtrat am 24.06.2021

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, im Stadtgebiet
    • für die heutigen Verkehre überdimensionierte Straßen zu identifizieren und dem Ausschuss zu benennen. Als Beispiele können die Moselstraße und die Friedrich-Ebert-Straße dienen.
    • Plätze zu benennen, die die Möglichkeit zur Entsiegelung bieten.
  2. Für die benannten Flächen sollen Maßnahmen zur Entsiegelung und/oder Verschattung erarbeitet werden, die insbesondere das Ziel der Klimafolgenanpassung beinhalten. Hierbei sollen die Ziele berücksichtigt werden, die im Rahmen der Zertifizierung zur Global nachhaltigen Kommune erarbeitet wurden.
  3. Zur Finanzierung werden Fördermittel im Rahmen des Projektes „Klimaresilienz in Kommunen“, Förderbaustein 1(b) „Coole öffentliche Räume“ (vgl. https://www.foerderdatenbank.de/FDB/Content/DE/Foerderprogramm/Land/NRW/klimaresilienz-kommunen.html), geprüft. Hier sind pro Maßnahme Fördermittel in Höhe von bis zu 250 T€ in Aussicht gestellt.
  4. Sofern personell darstellbar soll auch untersucht werden, inwiefern auch die anderen Bausteine des genannten Projektes („Dach-und Fassadenbegrünung“ sowie „Klimaresiliente Schulen: ‚Coole‘ Schulhöfe“) im Stadtgebiet angegangen werden können.

Begründung:

Unterschiedliche Nutzungen des städtischen Raumes haben direkten Einfluss auf das Mikroklima einer Stadt. Nahezu alle Siedlungsbereiche in Dormagen sind laut der Klimaanpassungskarte NRW (https://www.klimaanpassung-karte.nrw.de/) stark thermisch belastet. Maßnahmen zur Minderung des urbanen Wärmeinseleffektes wie Entsiegelung mit anschließenderBegrünung der Flächendienen der Verbesserung des Mikroklimas.

Außerdem ist städtischer Raum ein knappes Gut und muss allen Interessengruppen zur Verfügung stehen. Eine Versiegelung, die weiter geht, als dies für die Nutzung (z.B. Straße oder öffentlicher Platz) nötig ist, ist auch aus gesellschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Straßen sollten niemals mehr Raum einnehmen, als dies nötig ist, sie sollten also nicht überdimensioniert sein. Durcheine Umgestaltung wird Raum zurückgegeben und eine Erholung vor der eigenen Haustür einfacher möglich.

Herzliche Grüße

Tim Wallraff
Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

René Jungbluth
Umweltpolitischer Sprecher