Mit Unverständnis reagieren Bündnis 90/Die Grünen Dormagen auf den CDU-Vorschlag, aus der Sekundarschule Dormagen eine zweite Gesamtschule zu machen. „Was hier als großer Wurf verkauft wird, ist in Wahrheit kaum mehr als eine symbolische Namensänderung – eine politische Übersprungshandlung ohne pädagogischen Mehrwert“, kritisiert René Jungbluth, Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN. Der langjährige Dormagener Lehrer arbeitet heute im Schulleitungsteam eines Gymnasiums in Mönchengladbach.
Beide Schulformen – Sekundar- und Gesamtschule – stehen für gemeinsames Lernen und eröffnen Schüler:innen vielfältige Bildungswege. Die Sekundarschule Dormagen leistet dabei seit Jahren hervorragende Arbeit: mit engagiertem Kollegium, engagierter Elternschaft, stetig wachsender Profilbildung und dem klaren Anspruch, jedes Kind individuell zu fördern. Alle Abschlüsse der Sekundarstufe I können hier erreicht werden – der Übergang in die gymnasiale Oberstufe ist durch die Kooperation mit dem BvA-Gymnasium gesichert.
„Die Sekundarschule ist pädagogisch durchdacht: Sie setzt auf längeres gemeinsames Lernen ohne äußere Leistungsdifferenzierung in den ersten Schuljahren – das kommt gerade Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zugute. Anstatt sie in Misskredit zu bringen, sollten wir dieses Modell stärken und als gleichwertige Alternative im Schulangebot Dormagens sichtbar machen“, so Jungbluth.
Auch Elsbeth Faber, Parteivorsitzende der GRÜNEN Dormagen und ehemalige Schulleiterin der Gesamtschule an der Erft zeigt sich irritiert vom CDU-Vorstoß: „Anstatt echte Schulentwicklung wie die Erweiterung des Ganztagsangebotes oder die Unterstützung von Projekten und Förderangeboten voranzubringen, wird hier der Eindruck erweckt, als ließe sich Qualität durch Etikettenschwindel herstellen. Das ist ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver – aber keine Antwort auf bildungspolitische Herausforderungen.“
Beide, Faber wie Jungbluth, sind überzeugte Befürworter des integrativen Lernens und bekennen sich klar zur Bildungsvielfalt. Die GRÜNEN setzen sich weiterhin für eine vielfältige Schullandschaft in Dormagen ein, in der alle Kinder den Platz finden, der zu ihnen passt – unabhängig vom Etikett an der Tür. Die Sekundarschule Dormagen ist dafür ein wichtiges und zukunftsfähiges Angebot, das Respekt und Rückhalt verdient.